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Schröpfen ist ein sehr altes, traditionelles Therapieverfahren. Doch spätestens seit der Schwimm-Olympiade 2016, in aller Munde.

Es wird häufig in der Chinesischen Medizin eingesetzt und zählt zu den bewegenden, ausleitenden Verfahren. Die für die Behandlung relevanten Areale orientieren sich am Beschwerdebild, verifiziert durch den Tastbefund des Therapeuten. So können bei Myogelosen (muskuläre Verhärtungen) und Faszienverklebungen, die entsprechenden Schmerzareale geschröpft werden. Je nach Befund, besteht die Möglichkeit auch Akupunkturpunkte zu kombinieren.

Im Behandlungsablauf werden Schröpfgläser auf das zu behandelnde Areal gesetzt und per Unterdruck fixiert. In meiner Praxis verwende ich Schröpfgläser die mittels einer Pumpe den Unterdruck erzeugen. Hierüber ist die Intensität des Unterdrucks variabel und lässt sich dem Beschwerdebild anpassen. Die Schröpfgläser verbleiben bis zu 20 Minuten auf dem betroffenen Areal. Bei empfindlichen Patienten und zur Schröpfkopfmassage verwende ich Silikonschröpfköpfe.

 

Beim trockene Schröpfen wird das Schröpfglas auf ein unversehrtes Hautareal aufgesetzt und ein Unterdruck erzeugt. Indikation hierfür können eine unterliegende Stagnation wie zum Beispiel Myogelose sein. In der Chinesischen Medizin wird dies als Füllezustand (Stagnationen von Qi und Blut) beschrieben. Der Unterdruck regt hierbei den Blut- und Lymphfluss an, um die Stagnation zu lösen. Als Folge der Behandlung können runde, hämatomähnliche Einblutungen sichtbar sein, die sich meist innerhalb weniger Tage zurück bilden. Nach der Behandlung kann in vielen Fällen eine Erleichterung des verspannten Areals und auch eine Verbesserung der Beweglichkeit beobachtet werden. In den darauf folgenden Tagen kann sich das behandelte Areal anfühlen, als ob ein Muskelkater vorliegt.

 

Beim blutigen Schröpfen wird, bevor das Schröpfglas mit Unterdruck aufgesetzt wird, die Haut angeritzt. Das im gestauten Gewebebereich vorhandene Blut tritt aus. Es handelt sich hierbei um eine Form des Blutenlassens. In der Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass hierüber Schadstoffe und Ablagerungen ausgeleitet werden. Hierfür verwende ich außschließlich sterile Einmal-Schröpfköpfe.

Bei der Schröpfkopfmassage wird das Schröpfglas oder der Silikonschröpfkopf auf unversehrte Hautstellen gesetzt, welche zuvor eingeölt wurden. Der Schröpfkopf wird dann über das zu behandelnde Areal verschoben. Der Unterdruck soll hierbei einen stärkeren Effekt haben als eine gewöhnliche Massage.

Eine Blutgerinnungsstörung, Anämien oder die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten zählen zu den Kontraindikationen des Schröpfen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob diese Behandlungsmethode in ihrem Fall angewendet werden kann oder wenn sie weitere Fragen zum Thema Schröpfen haben, können Sie mich gerne darauf ansprechen.

Einzelne wissenschaftliche Untersuchungen sprechen für die Wirksamkeit des Schröpfens: Forscher beobachteten in Studien eine stärkere Schmerzlinderung bei geschröpften Patienten im Vergleich zu nicht behandelten Probanden. Eine eindeutige wissenschaftliche Nachweisbarkeit liegt jedoch aktuell noch nicht vor.

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